Anaplasmose
Ist eine häufig auftretende Erkrankung. Sie kommt in ganz Europa vor, so auch bei uns in Deutschland.
Erreger/Überträger
Wie auch bei der Ehrlichiose handelt es sich bei den Anaplasmen um Bakterien, die den Rickettsien zugeordnet werden. Es werden zwei Formen unterschieden. Anaplasma phagocytophilum, die die weißen Blutkörperchen befallen und sich dort vermehren und Anaplasma platys, diese befällt die Blutplättchen.
Anaplasma phagocytophilum wird vom Holzbock übertragen. Diese Zeckenart ist in ganz Europa verbreitet. Es kann davon ausgegangen werden, dass alle Länder zwischen dem 40. und 65 Breitengrad betroffen sind, also auch Deutschland. Ab 10° Celsius ist der Holzbock fast ganzjährig anzutreffen. Dabei hält er sich hauptsächlich in Wäldern und Waldrandgebieten auf. Über hohe Grashalme erreicht der Holzbock den Hund und den Menschen. Nach einer mehrstündigen Wanderung über den Körper saugen sie bis zu sieben Tage Blut.
Der Überträger der eher seltenen Anaplasma platys ist die braunen Hundezecke. Diese Zeckenart kommt überwiegend in den südlichen Regionen von Italien, Spanien, Gibraltar, Griechenland, Kroatien und Südrumänien vor.
Symptome
Nach etwa 2-20 Tagen zeigt ein infizierter Hund beispielsweise
• Trägheit, Abgeschlagenheit, Teilnahmslosigkeit
• Appetitlosigkeit
• Gewichtsverlust
• Durchfall, Erbrechen
• Fieber
• Kopfschiefhaltung
• Muskelverhärtungen
• Epileptische Anfälle, Störung des Bewegungsablaufes
• Gelenkschmerzen, -entzündungen und -schwellungen, und daraus folgende Lahmheit
• Der Hundebauch kann angespannt sein
• Erhöhte Atemfrequenz
• Ödeme an den Gliedmaßen
Nachweis
Alle Hunde die älter als 9 Monate sind, werden vor der Ausreise auf Anaplasmose getestet. Zu beachten ist, dass die Inkubationszeit zwischen 5 und 21 Tagen liegen kann.
• Bei Hunden MIT Krankheitsanzeichen:
- Sofortige Untersuchung einer Blutprobe zum Erregernachweis und weiterführende Laboruntersuchungen,
• Bei Hunden OHNE Krankheitsanzeichen:
- Eine Blutprobenuntersuchung sollte frühestens zwei Wochen nach der Einreise in Deutschland stattfinden.
Therapiemöglichkeiten
Liegen Krankheitsanzeichen vor, sollte der Hund unverzüglich einem Tierarzt vorgestellt werden.
Eine Erkrankung durch den Erreger Anaplasma phagocytophilum wird der Tierarzt meist mit einer kurzen Gabe eines Antibiotikums behandeln.
Ist die Erkrankung auf den Erreger Anaplasma platys zurück zuführen, wird der Tierarzt ein eine längere Behandlung mit Antibiotikum durchführen.
Übertragung auf Menschen und Tiere
Eine Übertragung vom Hund auf den Menschen ist unwahrscheinlich. Viel mehr besteht für den Menschen die Gefahr sich durch den Stich des Holzbockes direkt zu infizieren.
Eine Übertragung von einem erkrankten Hund auf einen anderen Hund ist unwahrscheinlich, da die Übertragung ausschließlich über die Zecke stattfindet. Allerdings sollte ein an Anaplasmose erkrankter Hund kein Blut spenden.